Nach der chinesischen Lehre beruht Gesundheit auf dem harmonischen Wechselspiel zwischen Yin und Yang. Yin ist das beruhigende Element, Yang steht für den aktiven Teil. Gemeinsam regulieren sie den Fluss der Lebensenergie Qi, die über die Leitbahnen (sogenannte Meridiane) die Organfunktionen regelt. Wenn das Qi gestört ist, wird Akupunktur eingesetzt, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Entlang der Meridiane liegen Punkte, welche die Energie beeinflussen, wenn man sie stimuliert. Jeder der Punkte auf diesen Meridianen ist bestimmten Körperregionen und -funktionen zugeordnet. Wenn man diese Punkte reizt, löst das eine Reaktion im entsprechenden Körperteil aus. Die Punkte können in der Nähe des erkrankten Bereichs liegen, etwa an der Wirbelsäule bei Rückenschmerzen, oder weit entfernt, z.B. ist am Ohr der gesamte Körper mit Punkten repräsentiert.
Akupunktur nach den Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin gleicht Krankheiten aus, indem sie das stagnierte Qi (die Lebensenergie) wieder ins Fließen bringt bzw. quantitative Störungen des Qi behebt und somit die körpereigene Energie ausbalanciert.
Akupunktur ist keine Zauberei: In zahlreichen empirischen Studien wurde belegt, dass Akupunktur schmerzstillend, entspannend, psychisch harmonisierend und immunstimulierend wirkt. Akupunktur wirkt auch an Bewusstlosen und an Tieren, was eindeutig gegen einen Placeboeffekt spricht (Wirkung allein durch die Vorstellungskraft ohne medizinische Wirkung des Verfahrens an sich).
Es gibt zahlreiche Studien, in denen die Wirksamkeit der Akupunktur bewiesen wird. Die GERAC-Studie (German Acupuncture Trials, 2002-2007), die bisher größte klinische Untersuchung zu dem Thema, bescheinigt der Akupunktur eine Wirkung, die nicht nur eine Placebobehandlung übertrifft, sondern z.T. sogar wirksamer als die konventionellen Behandlungsmethoden der Schulmedizin ist. Untersucht wurde der Effekt bei Kniegelenksarthrose, Rückenschmerzen und Migräne. Weitere Artikel zur Studienlage sowie allgemeine Informationen zur Akupunktur finden Sie auch auf der Homepage der deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur, www.daegfa.de.
Akupunktur kann sowohl bei chronischen als auch bei akuten Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden. Außerdem lässt diese Behandlung sich gut mit allen anderen Therapieformen und Medikamenten kombinieren. So müssen Sie sich nicht zwischen schulmedizinischer und alternativer Heilmethode entscheiden, sondern können die Akupunktur gut als begleitende Unterstützung einer anderen Behandlung nutzen.
Ein großer Vorteil der Akupunktur ist, dass sie bei korrekter Anwendung risikoarm und sicher ist, so dass keine ernsten unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.
Eine Akupunkturbehandlung in unserer Praxis umfasst immer die folgenden Elemente:
Zunächst besprechen wir beim ausführlichen Erstgespräch mit Ihnen die schulmedizinische Diagnostik, um Erkrankungen mit sofortigem schulmedizinischem Handlungsbedarf zu erkennen.
Anschließend erstellen wir die Diagnose nach traditionellen chinesischen Kriterien, um die Störung in das entsprechende System der chinesischen Heilkunde einzuordnen. Dazu gehört u.a. die Zungen- und Pulsdiagnostik.
Auf Basis der o.g. Diagnose wählen wir die individuell für Sie zu akupunktierenden Punkte aus. Durch sorgfältige Diagnosestellung vorab braucht es meist nur wenige Nadeln, um die beabsichtigte Akupunkturwirkung hervorzurufen.
20-30 Minuten verbleiben die Nadeln an den Punkten, dann entfernen wir sie. Oft spüren unsere Patienten schon direkt nach der ersten Akupunktur eine unmittelbare Veränderung ihres Befindens. Die Wirkung der Akupunkturnadeln verstärkt sich in den folgenden Stunden noch und hält in der Regel - je nach Krankheitsbild - für mehrere Stunden bis Tage an.
Diese Wirkungszeit des Akupunktierens vergrößert sich bei mehreren Behandlungen zunehmend. Die Abstände zwischen zwei Behandlungen können dann normalerweise nach wenigen Sitzungen schon vergrößert werden, bis die Therapie ganz abgeschlossen ist.
Die Anzahl der nötigen Behandlungen insgesamt ist dabei von der Erkrankung, der Dauer der Beschwerden und verschiedenen, individuellen Faktoren abhängig. Meist lässt sich der Therapieumfang schon nach dem ersten Gespräch besser abschätzen.
Eine Akupunktur erfolgt klassischerweise mit feinen Nadeln. Der Nadeldurchmesser beträgt nur ungefähr ein Zehntel derer, die zum Blutabnehmen verwendet werden. Unsere Patienten berichten, dass sie den Einstich natürlich spüren, doch wir passen unsere Stichtechnik immer sehr sorgfältig der Person und ihrer Konstitution an, so dass die Schmerzen gut aushaltbar sind.
Wir verwenden ausschließlich frische, sterile Einmalnadeln. Dadurch wird eine Übertragung von Krankheiten sicher ausgeschlossen - und die Nadeln selbst sind stets optimal scharf, was einen schmerzarmen Einstich ermöglicht.
Grundsätzlich kann man alle Störungen behandeln, die regulierbar sind, d. h. wenn das Gleichgewicht im Körper gestört wurde und wieder hergestellt werden kann. Bei einem gebrochenen Bein oder einem Herzinfarkt dagegen liegen bereits organische Störungen vor, die natürlich einer anderen Therapie bedürfen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Akupunktur als Therapie für eine Vielzahl von Beschwerden. Die folgende Übersicht benennt beispielhaft die von uns besonders häufig behandelten Krankheitsbilder:
Wir setzen die Akupunktur bei allen Arten von Schmerzen ein, zum Beispiel bei
Ein Behandlungsschwerpunkt liegt auf unterschiedlichsten Augenerkrankungen, für die wir eine Spezialform der Akupunktur, die "Acunova" oder auch "spezielle Augenakupunktur nach Prof. Boel" anwenden.
Typische Erkrankungen bei unseren Patienten sind z.B.
Je nach Bedarf wenden wir die Augenakupunktur auch in Kombination an mit einer erforderlichen schulmedizinischen Behandlung durch den Augenarzt.
In diesem Bereich setzen wir Akupunktur ein vor allem bei
Auch hier gibt es viele Indikationen, bei denen Akupunktur etabliert ist
Bei vielen Erkrankungen macht eine Behandlung mit Akupunktur Sinn, typische Indikationen sind
Immer häufiger wird die traditionelle chinesische Medizin bei unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt.
Verschiedene Ursachen wie
können die Fruchtbarkeit längerfristig beeinträchtigen. Hier können Akupunktur und der Einsatz von Kräutern helfen, wieder ein körperliches Gleichgewicht zu erreichen. Idealerweise werden sowohl die Frau als auch der Mann behandelt.
Studien haben ergeben, dass die Erfolgsrate einer künstlichen Befruchtung (IVF) mit Akupunktur signifikant gesteigert wird, außerdem wirkt die Akupunktur entspannend und seelisch stabilisierend während dieser anstrengenden Zeit.
Hier behandeln wir z.B.
Die Akupunktur setzen wir zudem häufig ein, um nervliche Störungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen und so
zum Positiven zu beeinflussen.
Selbst ohne akute Beschwerden wirkt Akupunktur durch die natürliche Stärkung als vorbeugender Ausgleich von innen, sie unterstützt das Entspannen und Wohlfühlen. In Asien wird sie oft als natürliches Facelifting eingesetzt. So mancher unserer Patienten kommt seit Jahren ausschließlich zu vorbeugenden Behandlungen zu uns, um sich etwas Gutes zu gönnen und den Gesundheitszustand zu erhalten.
Aus rechtlichen Gründen müssen wir Sie darauf hinweisen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Nicht zu allen Krankheitsbildern gibt es bisher Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der traditionellen chinenisischen Medizin und speziell der Akupunktur bei den genannten Krankheitsbildern nachweisen.
Für Kinder, extrem schmerzempfindliche Personen oder Patienten mit Angst vor Nadeln bieten wir die Laserakupunktur an. Bei diesem Verfahren werden die Meridianpunkte ganz ohne Nadeln schmerzfrei per Laserstrahl stimuliert.
Bei der Behandlung von Kindern können wir Therapeutinnen manchmal sogar auf den Einsatz des Lasers verzichten, wenn schon eine Akupressur im Sinne einer sanften manuellen Massage der ausgewählten Punkte die erwünschten Reaktionen auslöst.
Aufzeichnung von 2005
Akupunktur ist eine über 4000 Jahre alte, aus China stammende Methode zur Therapie diverser Störungen des Wohlbefindens.